Wer wir sind?
Das Kloster S. Croce in Assisi wurde 1723 von 4 leiblichen Schwestern aus Michaelsbuch in Bayern gegründet. Die vier Müllerstöchter hatten unabhängig voneinander dieselbe Einsprechung des Heiligen Erzengels Michael: Sie sollten
nach Italien gehen und dort ein Kloster gründen. Im Gehorsam gegenüber der Katholischen Kirche wollten sie sich zuerst die Erlaubnis und weitere Anweisungen vom Heiligen Vater in Rom holen. Sie weilten gerade in Assisi, als die Tore Roms wegen Seuchengefahr geschlossen wurden. Durch verschiedene Zeichen erkannten sie den Willen Gottes, in Assisi zu verbleiben und erbaten sich vom Ortsbischof die Erlaubnis, hier ein Kloster zu gründen. Bis zum heutigen Tag setzt sich unsere Gemeinschaft aus Schwestern aus dem gesamten deutschsprachigen Raum zusammen.
Als Klarissen-Kapuzinerinnen beobachten wir die päpstliche Klausur. Sie ist uns eine wertvolle Hilfe für unser kontemplatives Leben und bewahrt uns gerade in der heutigen Zeit vor zu grosser Zerstreuung. So verringert sich die Gefahr, vom eigentlichen Ziel – der ungeteilten Liebe zu Christus – weggeführt zu werden. Ausserdem nehmen die Armut und das schwesterliche Gemeinschaftsleben einen hohen Stellenwert ein.
Unsere Lebensaufgabe ist erst auf den zweiten Blick erkennbar: Das fürbittende und stellvertretende Gebet für die ganze Welt! Die Kraft und Freude für unsere Berufung und die vielfältigen Aufgaben schöpfen wir aus der täglichen Eucharistiefeier, der Pflege des Gebetes sowie der ganz persönlichen Beziehung zum Herrn. Im Herzen der Kirche und für die Augen der Welt verborgen, leben wir das verborgene Leben Mariens. Wie Maria im Abendmahlssaal durch ihr Gebet die Anfänge der Kirche mitgetragen hat, so wollen auch wir die ganze Welt im Gebet vor den Herrn tragen.
Ist ein solches Leben noch zeitgemäss? Kann man glücklich sein ohne all die Annehmlichkeiten des täglichen Lebens, „eingeschlossen“ hinter Klostermauern? „Verschwenden“ hier nicht junge Frauen ihr Leben? Solche und andere Fragen werden uns immer wieder im Sprechzimmer gestellt.
Dieses Leben in Armut, Gehorsam und Keuschheit ist in der Tat erfüllend und macht glücklich, wenn der Herr die Berufung schenkt. Nur wer davon ergriffen wurde, kann es in seiner tiefsten Dimension begreifen.